Inhaltsverzeichnis

Was besagt die 80/20-Regel für SEO? Einfach erklärt

Was besagt die 80/20-Regel für SEO? Erfahre, wie 20% des Aufwands 80% der SEO-Erfolge bringen.

Auf LinkedIn folgen

Was besagt die 80/20-Regel für SEO? Erfahre, wie 20% des Aufwands 80% der SEO-Erfolge bringen. Praktische Tipps für maximale Effizienz ✓

Das Wichtigste in Kürze

  • Der «Vital Few» Fokus: SEO-Erfolg beruht darauf, nicht hunderte Dinge abzuarbeiten, sondern die wenigen Massnahmen zu identifizieren, die 80% des Umsatzes und Traffics generieren, und dort gezielt die Ressourcen zu investieren.

  • Strategie vor Perfektionismus: Die grösste Falle bei SEO ist das blinde Beheben technischer Fehler statt seine Ressourcen gezielt in wirkungsvolle Hebel wie Thought-Leadership-Content, präzise Suchintention-Matches und hochwertige Backlinks fliessen zu lassen.

  • Fokus auf High-Impact-Massnahmen: Konkrete «Big Wins» sind die Kombination aus Experten-Content mit SEO (748% ROI), die Optimierung der mobilen UX auf Top-Landingpages und ein qualitativer statt quantitativer Linkaufbau, während technische Audits und Optimierungen nur bei strukturellen Problemen priorisiert werden sollten.

Was besagt die 80/20-Regel für SEO? Einfach erklärt

Ich sehe es immer wieder: SEO-Kampagnen scheitern, weil Teams sich nicht auf das konzentrieren, was wirklich Impact hat. Stattdessen werden wahllos Alt-Texte optimiert oder Meta-Titles angepasst, einfach weil sie im Tool-Report rot markiert sind. Das ist ein extrem häufiges Problem, und viele Agenturen nutzen die Unwissenheit ihrer Kunden schamlos aus.

Die Denkweise „Man sieht es ja im SEMrush Report, darum müssen wir es fixen» – so funktioniert SEO nicht. Ranking-Faktoren sind unterschiedlich gewichtet, und je nach Ausgangslage muss der Fokus völlig anders gesetzt werden. Nach meiner Erfahrung haben technische Optimierungen bei etablierten Sites mit solider technischer Basis oftmals nur marginalen Einfluss verglichen mit Content und Links. Bei Sites mit fundamentalen Crawling-Problemen, langsamen Core Web Vitals oder Indexierungs-Issues ist technisches SEO jedoch absolut kritisch – oft sogar der wichtigste Hebel. Die Kunst liegt darin, die technische Reife richtig zu bewerten.

Transparenz-Hinweis: Als Agentur haben auch wir ein kommerzielles Interesse. Der Unterschied: Wir binden unsere Empfehlungen an ROI-Prognosen und tracken Impact transparent. Wenn eine Massnahme nicht liefert, passen wir an statt stur einem Plan zu folgen.

Genau hier setzt die 80/20-Regel an. Sie zwingt dich, strategisch zu denken statt perfektionistisch zu agieren. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du das Pareto-Prinzip auf deine SEO-Kampagne anwendest, um echte Ergebnisse zu erzielen, statt Geld für unwichtige Details zu verbrennen.

Was ist das Pareto-Prinzip?

Das Pareto-Prinzip, auch bekannt als 80/20-Regel, beschreibt ein Muster, bei dem ein kleiner Teil der Ursachen einen überproportional grossen Teil der Ergebnisse beeinflusst. Etwa 20% deiner Aktivitäten liefern rund 80% deiner Ergebnisse, während die restlichen 80% deiner Bemühungen nur 20% zum Erfolg beitragen.

Die Ursprünge gehen auf den italienischen Ökonomen Vilfredo Pareto zurück, der in den 1890er Jahren Einkommens- und Vermögensverteilung untersuchte. Seine Beobachtung: Eine Minderheit der Bevölkerung besass den Grossteil des Wohlstands nach einem stabilen mathematischen Muster – der Pareto-Verteilung. Erst in den 1950er Jahren machte Joseph M. Juran daraus ein praktisches Managementprinzip und prägte die Begriffe „vital few» und „useful many».

Im modernen Business zeigt sich das Prinzip überall. Etwa 20% der Kunden generieren rund 80% des Umsatzes in vielen Agenturen, und ungefähr 20% der Marketing-Kanäle liefern etwa 80% des Traffics. Diese Konzentration ist kein Zufall – sie spiegelt fundamentale Muster wider, wie komplexe Systeme funktionieren.

Warum funktioniert das Pareto-Prinzip?

Die 80/20-Regel funktioniert, weil nicht alle Aktivitäten gleich wertvoll sind. In komplexen Systemen wie SEO gibt es immer einige wenige Faktoren, die überproportional viel bewirken. Manche Hebel zahlen direkt auf deine Kernziele ein, während andere nur indirekt oder gar nicht wirken.

Wenn du beispielsweise eine Produktseite optimierst, die bereits auf Position 5 rankt und monatlich 1.000 Impressionen erzeugt, kann eine gezielte Content-Verbesserung diese Seite in die Top 3 bringen – mit deutlich mehr Klicks und Conversions. Investierst du dieselbe Zeit in die Optimierung von 20 Seiten auf Position 50 mit kaum Impressionen, verpufft dein Aufwand oft ohne spürbaren Effekt.

Das Pareto-Prinzip ist im Kern eine Priorisierungsmethode. Es zwingt dich, die wirklich wichtigen 20% zu identifizieren und deine Ressourcen darauf zu konzentrieren. Gerade im SEO, wo die möglichen Aufgaben endlos scheinen, ist diese Fokussierung entscheidend.

Wie kannst du die 80/20-Regel auf deine SEO-Kampagne anwenden?

Die Anwendung der 80/20-Regel auf SEO beginnt mit einer simplen Erkenntnis: Du musst herausfinden, welche Seiten, Keywords und Massnahmen den grössten Business-Impact haben, und dich dann konsequent darauf konzentrieren. Statt jeden Punkt auf einer endlosen Audit-Liste abzuarbeiten, identifizierst du die wenigen Bereiche, die tatsächlich Umsatz generieren.

Bei Beyondweb starten wir jedes Mandat mit einer ausführlichen Analyse- und Strategiephase. Wir nutzen eine 4-Dimensionen-Priorisierungs-Matrix: (1) Aktueller Traffic/Conversions, (2) Ranking-Proximity (Position 4-10 = Quickwins), (3) Suchintention-Match (Commercial > Informational), (4) Umsetzbarkeits-Score. Jede Seite und jedes Keyword erhält einen Composite-Score. Die Top 20% nach Score erhalten 80% der Ressourcen. In unseren selbst entwickelten Dashboards zeigen wir Kunden bewusst nur 5-10 priorisierte Massnahmen mit prognostiziertem Impact – nicht hunderte Warnings.

Der Schlüssel liegt darin, SEO nie isoliert zu betrachten. Sichtbarkeit ohne eine zielgruppengerechte Website ist wertlos. Deshalb kombinieren wir SEO immer mit nutzerzentriertem Webdesign, UX und Conversion-Rate-Optimierung. Eine Landing Page muss perfekt auf die Suchintention abgestimmt sein, sonst verpufft selbst der beste Traffic.

Praxisbeispiel: E-Commerce mit extremem Pareto-Fokus

Ein E-Commerce-Retailer mit ~5.000 Produktseiten identifizierte 50 Produktseiten, die 82% des Umsatzes generierten. Die Strategie: Deep Optimization nur auf diesen 50 «Money Pages» – erweiterte Inhalte mit Specs, Reviews und Vergleichstabellen, verbesserte Bilder und Page Speed, gezielte Backlinks. Ergebnis: +127% organischer Umsatz in 6 Monaten, während nur etwa 1% der Seiten bearbeitet wurden. Extrem konzentriert, extrem wirkungsvoll.

20% der Massnahmen bringen 80% der Ergebnisse

In der Praxis zeigt sich das Pareto-Prinzip deutlich: Eine kleine Anzahl deiner Seiten und Keywords generiert den Grossteil deines organischen Traffics und deiner Conversions. Wenn du Google Analytics und die Search Console aufmerksam analysierst, wirst du feststellen, dass vielleicht 10 bis 15 Seiten für 70 bis 80% deines organischen Umsatzes verantwortlich sind.

Das bedeutet konkret: Statt hunderte Unterseiten oberflächlich zu überarbeiten, solltest du deine Top-Performer identifizieren und gezielt verbessern. Diese Seiten ranken bereits gut, haben bewiesenes Conversion-Potenzial und stehen oft auf Positionen 4 bis 10. Ein Sprung von Position 7 auf Position 2 kann deinen Traffic verdoppeln oder verdreifachen, weil etwa 69% der Klicks auf die ersten 5 organischen Ergebnisse entfallen.

Dieselbe Logik gilt für Keywords. Long-Tail-Keywords machen etwa 70% des gesamten Such-Traffics aus und haben typischerweise 3-5% höhere Klickraten als generische Head-Terms. Fokussierst du dich auf spezifische Long-Tail-Begriffe mit klarer Kaufintention, erreichst du deutlich schneller messbare Erfolge.

Wie identifiziere ich die 20% der wichtigsten Aufgaben?

Die Identifikation der entscheidenden 20% erfordert eine systematische Datenanalyse. Du brauchst Klarheit darüber, welche Seiten und Keywords bereits performen und wo das grösste Verbesserungspotenzial liegt.

Starte mit drei zentralen Fragen: Welche Seiten bringen die meisten Conversions? Welche Seiten ziehen den meisten Traffic an? Und welche Keywords performen bereits gut? Die Antworten findest du in Google Analytics, der Google Search Console und gegebenenfalls in deinem CRM oder E-Commerce-System.

Wichtig ist, dass du nicht nur auf Traffic schaust, sondern immer den Business-Kontext mitdenkst. Eine Seite mit 10.000 Besuchern im Monat, die aber keine Conversions generiert, ist weniger wertvoll als eine mit 500 Besuchern und 20 qualifizierten Leads.

In Google Analytics kannst du unter „Conversions» > „Zielvorhaben» oder „E-Commerce» genau nachvollziehen, welche Landing Pages die meisten Conversions generieren. Diese Seiten haben sich bereits im Markt bewiesen – sie ranken für relevante Keywords, ziehen qualifizierte Besucher an und konvertieren. Genau hier solltest du ansetzen.

Die Google Search Console zeigt dir unter „Leistung», welche Seiten die meisten Impressionen und Klicks erhalten und für welche Keywords du auf Position 5 bis 15 rankst. Diese sind oft die niedrig hängenden Früchte: Mit gezielten On-Page-Optimierungen oder ein paar hochwertigen Backlinks kannst du diese Keywords in die Top 3 bringen. Studien zeigen, dass das Refreshing bestehender Inhalte den Traffic um durchschnittlich 106% steigern kann.

Welche Aufgaben gehören häufig zu den 20% High-Impact SEO-Massnahmen?

Nicht alle SEO-Aufgaben sind gleich. Die Kunst liegt darin, die High-Impact-Aktivitäten zu erkennen. Aus meiner Erfahrung und aktuellen ROI-Studien fallen folgende Bereiche fast immer in die entscheidenden 20%.

Thought-Leadership-Content + SEO (höchster ROI)

Die wertvollste SEO-Taktik 2025 ist die Kombination aus strategischem, expertengetriebenem Content und gezielter Suchoptimierung. Eine ROI-Studie von First Page Sage zeigt: Thought-Leadership-Content mit SEO liefert einen durchschnittlichen ROI von 748% und einen ROAS von 9.10 – jeder investierte Franken generiert 9.10 Franken Umsatz. Break-even nach ~9 Monaten.

Was heisst das konkret? Deep, problem-solving Content, der auf kommerzielle und informationelle Intent abzielt: Vergleichsseiten, Case Studies, detaillierte Produktguides. Eng verzahnt mit Keyword-Research, interner Verlinkung und Conversion-Tracking. Dieser Ansatz schlägt generisches «Blogging» oder Basic SEO bei weitem.

Ein B2B-Unternehmen mit ~200 Blog-Posts fand heraus, dass 12 Posts 78% des Traffics generierten. Sie konzentrierten sich auf diese Posts: Content-Updates, Topic Clusters, Backlinks zu Top-Posts, Pruning von ~80 schwachen Posts. Ergebnis: +214% organischer Traffic, 15 Posts in Top-3-Positionen.

Im Vergleich dazu: Basic Content-Marketing (4 Standard-Blog-Posts pro Monat mit einfachem Keyword-Research) liefert laut derselben Studie nur 16% ROI und ROAS 1.05 mit Break-even nach ~15 Monaten. Die Botschaft ist klar: Einfach «SEO-Content publizieren» ist kein High-ROI-Hebel mehr – nur echte Expertise und strategische Ausrichtung zahlen sich aus.

Keywords: Fokus auf High-Impact-Suchbegriffe

Die erfolgreichsten SEO-Kampagnen konzentrieren sich auf 10 bis 20 strategische Keywords mit hoher Relevanz und realistischer Rankingchance. Priorisiere Keywords, die eine klare kommerzielle Absicht zeigen. Suchbegriffe wie „WordPress Agentur Zürich» oder „WooCommerce Shop optimieren» signalisieren konkreten Bedarf und führen eher zu Conversions als allgemeine Informationsanfragen.

Ein lokales Service-Business wählte nur 3 High-Intent-Service-Keywords als Kern-Fokus. Sie erstellten exzeptionelle Service-Pages mit lokalisierten Inhalten, 8 lokale Backlinks, «Near Me»-Optimierung. Rankings verbesserten sich von Seite 3 zu Top-3-Positionen in 4 Monaten, resultierend in 15+ qualifizierten Leads pro Monat.

Nutze Tools wie SEMrush oder Ahrefs, um Keyword-Difficulty, Suchvolumen und tatsächliche Klickrate zu bewerten. Ein Keyword mit geringerer Difficulty und solidem Suchvolumen ist oft Gold wert, weil du schnell sichtbare Erfolge erzielen kannst.

Technisches SEO: Die kritischen 20% identifizieren

Technisches SEO kann schnell zur Zeitfalle werden. SEO-Tools spucken hunderte von Fehlermeldungen aus, und es ist verlockend, jede davon abzuarbeiten. Doch die meisten technischen Issues haben keinen signifikanten Einfluss auf deine Rankings.

Die First Page Sage ROI-Studie zeigt: Technisches SEO (Crawlability-Fixes, Keyword-Research, Title-Tag-Rewrites, Core Web Vitals) liefert 117% ROI, ROAS 1.35 und Break-even nach ~6 Monaten. Das ist niedrigerer Upside als Thought Leadership, aber schnellerer, verlässlicher Payback – ideal als «Fundament-Taktik».

Die entscheidenden 20% betreffen Indexierbarkeit, Crawling-Effizienz und Core Web Vitals auf deinen wichtigsten Seiten. Stelle sicher, dass deine Top-Performer indexiert werden können, keine Duplicate-Content-Probleme haben und auf mobilen Geräten schnell laden. Behebe kritische Crawl-Errors und optimiere die Ladegeschwindigkeit deiner umsatzstärksten Seiten.

Vergiss den Perfektionismus bei unwichtigen Details. Niemand braucht eine fehlerfreie robots.txt für tausende URLs, wenn die zehn wichtigsten Landing Pages langsam laden oder nicht mobil-optimiert sind.

Backlink-Aufbau: Qualität statt Quantität

Backlinks bleiben einer der stärksten Ranking-Faktoren. Etwa 80% der SEO-Profis halten Linkbuilding für entscheidend, und 78% berichten von zufriedenstellendem ROI aus Linkbuilding-Kampagnen, besonders wenn diese mit starkem Content verknüpft sind.

Backlinks funktionieren überproportional, weil sie das einzige Signal sind, das Google nicht direkt auf deiner Site kontrollieren kann – sie sind daher schwerer zu manipulieren und werden stärker gewichtet. Statt hunderte minderwertiger Links zu jagen, konzentriere dich auf wenige, aber hochwertige Links. Ein einzelner Link von einer anerkannten Branchenpublikation kann mehr bewirken als dutzende Low-Quality-Links.

Für lokale Unternehmen und KMU in der Schweiz ist der strategische Aufbau von Backlinks aus dem DACH-Raum besonders wertvoll. Links von Schweizer Medien, Branchenverbänden oder regionalen Partnern stärken nicht nur deine Autorität, sondern auch deine lokale Relevanz.

Mobile Optimierung als Hebel

Über 92% der Nutzer greifen via Mobile auf das Internet zu, und Google nutzt längst Mobile-First-Indexing. Eine langsame oder schlecht bedienbare mobile Seite kann selbst gute Rankings zunichtemachen.

Die mobile Optimierung ist ein klassischer 20%-Hebel mit 80%-Wirkung. Wenn deine wichtigsten Landing Pages auf Smartphones schnell laden, alle Inhalte gut lesbar sind und Buttons gross genug zum Tippen sind, verbesserst du nicht nur Rankings, sondern vor allem Conversions. SEO-Leads schliessen mit etwa 14,6% gegenüber 1,7% bei Outbound, aber nur wenn die technischen Grundlagen stimmen.

Teste deine Top-Seiten regelmässig auf echten mobilen Geräten. Tools wie Google PageSpeed Insights geben Hinweise, aber nichts ersetzt den Test mit deinem eigenen Smartphone.

Typische Fehler bei der Anwendung der 80/20-Regel im SEO

Die 80/20-Regel ist mächtig, aber viele wenden sie falsch an. Statt strategischen Fokus zu entwickeln, verfallen Teams in alte Muster. Ich sehe immer wieder dieselben Probleme.

Perfektionismus statt strategischer Fokus

Der häufigste Fehler: Teams verbringen Monate damit, jede Warnung aus SEO-Tools zu beheben, statt sich auf die wenigen Massnahmen zu konzentrieren, die wirklich etwas bewegen. Kunden berichten von langen Phasen, in denen defekte interne Links und minimale Metadaten-Issues im Fokus standen, während Content-Tiefe und thematische Autorität ignoriert wurden. Das Ergebnis: viel Aktivität, aber kein messbarer Impact.

Ich verstehe den Drang zur Perfektion. Wenn ein Tool hunderte von „Fehlern» auflistet, fühlt es sich gut an, diese systematisch abzuarbeiten. Doch in Wahrheit verschwendest du damit Ressourcen auf Details, die null Einfluss haben. Stattdessen solltest du den Mut haben, die meisten dieser Punkte zu ignorieren und deine Energie auf strategische Verbesserungen zu konzentrieren.

Häufige Herausforderung aus der Praxis: Kunden wollen trotzdem alle Tool-Warnungen beheben. Unser Ansatz bei Beyondweb: Wir erstellen ein «20% Dashboard», das nur High-Impact-Metriken zeigt und Tool-Noise ausblendet. Kunden sehen 5-10 priorisierte Massnahmen mit prognostiziertem Impact, nicht hunderte ungewichtete Warnings.

Falsche Priorisierung der 20%

Ein weiterer verbreiteter Fehler ist, die falschen 20% zu identifizieren. Viele Teams orientieren sich an Tool-Metriken wie Keyword-Difficulty oder Domain-Rating, ohne den tatsächlichen Business-Impact zu hinterfragen. Das führt zu absurden Situationen, in denen Ressourcen in Keywords mit hohem Suchvolumen fliessen, die aber nie zu Conversions führen werden.

Ein bekannter Publisher folgte perfekt dem «klassischen SEO-Playbook» mit gut strukturierten Artikeln und starker Domain-Autorität, verlor aber Traffic von etwa 40 Millionen auf 16 Millionen monatliche Besucher, weil der Fokus auf skaliertem Mid-Quality-Content lag statt auf echter Differenzierung. Die falschen 20% zu optimieren kann schlimmer sein, als gar nichts zu tun.

Bei Beyondweb beginnen wir jedes Projekt mit einer gründlichen Analyse- und Strategiephase, in der wir die wirklich wichtigen Hebel finden – immer mit Blick auf deine spezifischen Geschäftsziele, nicht auf generische Tool-Empfehlungen.

Negativ-Beispiel: Was passiert, wenn 80/20 falsch angewendet wird

WooCommerce’s Domain-Migration-Desaster (November 2023): WooCommerce priorisierte eine Domain-Verkürzung (Migration von WooCommerce.com zu Woo.com) ohne adäquate SEO-Planung. Sie implementierten einen Blanket-Wildcard-Redirect, der zahlreiche alte Seiten zur neuen Homepage oder zu nicht-existierenden Seiten schickte. Impact: Organische Visibility brach um über 90% ein. Nach fünf Monaten erfolgloser Versuche, die Sichtbarkeit wiederherzustellen, rollten sie zur ursprünglichen Domain zurück – die Visibility kehrte sofort zurück.

Die Lektion: Sie fokussierten auf die falschen 20% (Domain-Branding-Strategie) und ignorierten die kritischen 20% (präzise URL-Mappings, 301-Redirects, Link-Equity-Erhaltung). Taktische Umsetzung ohne strategisches SEO-Fundament ist katastrophal.

Die 80% werden komplett ignoriert

Paradoxerweise besteht ein weiterer Fehler darin, die 80% völlig zu ignorieren. Die 80/20-Regel bedeutet nicht, dass du 80% deiner Seiten vernachlässigen sollst – sie bedeutet lediglich, dass du deine Zeit und Ressourcen ungleich verteilen sollst.

Ein gewisses Grundniveau an Pflege ist überall nötig. Deine weniger wichtigen Seiten sollten immer noch technisch solide sein und ein Mindestmass an Qualität bieten. Außerdem kann sich die Identität der wichtigen 20% im Laufe der Zeit ändern.

Die richtige Balance ist, die 80% auf Autopilot laufen zu lassen: Sorge für eine solide technische Basis, halte Inhalte aktuell genug, dass sie nicht veraltet wirken, und überwache sie passiv. Investiere aber die Mehrheit deiner Zeit, Budgets und Kreativität in die entscheidenden 20%.

Praxisbeispiele: 80/20 in verschiedenen SEO-Szenarien

Die Anwendung der 80/20-Regel sieht in der Praxis sehr unterschiedlich aus, je nachdem, in welcher Branche du tätig bist. Lass mich dir konkrete Szenarien zeigen.

E-Commerce: Produktseiten priorisieren

Im E-Commerce zeigt sich die 80/20-Regel besonders deutlich. Eine kleine Anzahl von Produkten oder Produktkategorien generiert oft den Grossteil des Umsatzes. Diese Bestseller sollten absolute Priorität haben.

Konzentriere dich darauf, die Produktseiten deiner Top-Seller für relevante Keywords zu optimieren. Erstelle ausführliche, einzigartige Produktbeschreibungen, integriere hochwertige Bilder und Videos, sammle und zeige Kundenbewertungen prominent und sorge für schnelle Ladezeiten. Inhalte über 3.000 Wörter erhalten etwa 3× mehr Traffic, 4× mehr Shares und 3,5× mehr Backlinks als kürzere Beiträge – das gilt auch für detaillierte Produktseiten.

Bei Beyondweb haben wir umfangreiche Erfahrung mit WooCommerce-Shops und deren Optimierung für den Schweizer Markt. Wir integrieren Payment-Provider, ERP-Systeme und Marktplatz-Anbindungen und optimieren die gesamte Customer Journey – denn SEO-Traffic ist wertlos, wenn die Conversion-Rate nicht stimmt.

Lokales SEO: Was wirklich zählt

Für lokale Unternehmen liegt der Fokus auf wenigen extrem wirkungsvollen Maßnahmen. Google Business Profile-Signale machen etwa 32% der lokalen Ranking-Faktoren aus – mehr als jeder andere einzelne Faktor.

Stelle sicher, dass dein Google Business Profil vollständig ausgefüllt ist, regelmässig aktualisiert wird und authentische Fotos enthält. Studien zeigen, dass 68% der Nutzer bevorzugt auf das Local 3-Pack klicken, und Unternehmen im 3-Pack erhalten etwa 126% mehr Traffic als solche auf den Positionen 4 bis 10.

Der zweite Hebel sind Bewertungen. Drei der vier wichtigsten lokalen Conversion-Faktoren sind bewertungsbezogen. Baue ein System auf, um regelmässig authentische Bewertungen zu sammeln und auf jede professionell zu antworten. Diese beiden Aktivitäten – optimiertes GBP und systematisches Review-Management – liefern oft 80% der lokalen SEO-Ergebnisse.

Content-Marketing: Welche Inhalte produzieren?

Im Content-Marketing ist die Pflege und Optimierung bestehender Inhalte oft wichtiger als neue Produktion. Statt ständig neue Blogartikel zu schreiben, solltest du deine bestehenden Top-Performer identifizieren und regelmässig aktualisieren. Das Refreshing von Content kann den Traffic um durchschnittlich 106% steigern – ein besserer ROI als die Produktion neuer Artikel.

Wenn du neue Inhalte erstellst, fokussiere dich auf Themen, die echte Expertise erfordern und nicht von KI oder Wettbewerbern leicht kopiert werden können. Viele Sites produzierten 2024 und 2025 generischen «Keyword + 500 Wörter Content» mit perfekter On-Page-Optimierung, doch diese Seiten hatten keine Chance gegen tiefgehende Expertenartikel. Qualität und Differenzierung schlagen Quantität – jedes Mal.

Du möchtest mehr Kunden?

Durch unsere SEO-Potenzialanalyse gewinnst du Klarheit über den aktuellen Stand deiner Website.

Zwei Männer stehen nebeneinander und zeigen mit beiden Händen nach unten, vor einem weißen Hintergrund.
TeileN auf Social media
Ein Mann mit kurzen dunklen Haaren, der eine braune Jacke über einem weißen T-Shirt trägt, steht und lächelt vor einem schlichten Hintergrund.

Artikel von

Kim von Däniken

Kim von Däniken ist Mitgründer von Beyondweb und Experte in den Bereichen Webdesign und SEO. Mit einem Masterabschluss in Computer Science von der Zürcher Fachhochschule (ZHAW) verfügt er zudem über fundiertes technisches Wissen in den Bereichen künstliche Intelligenz (KI), Datenanalyse, das besonders für Google Analytics und das technische SEO relevant sind.

Das könnte dich auch interessieren

Ein transparentes dreieckiges Prisma liegt auf einer spiegelnden Oberfläche, von der blaue und weiße Lichtstrahlen und digitale Linien ausgehen.
11 Min. Lesezeit
Was besagt die 80/20-Regel für SEO? Einfach erklärt
Zwei glasartige Tafeln mit den Aufschriften "AI" und "SEO" stehen sich gegenüber, getrennt durch "vs", mit digitalen Grafiken und Schlüsselwortsymbolen im Hintergrund.
14 Min. Lesezeit
Wird KI SEO ersetzen? Wir klären auf
Eine Person hält ein Tablet, auf dem ein digitales Dokument mit dicht gedrängten Textblöcken angezeigt wird. Das "beyond web"-Logo erscheint in der unteren linken Ecke des Bildes.
12 Min. Lesezeit
Wie gestalte ich barrierefreie PDF Dateien? Unser Praxisguide für dich
Nahaufnahme eines gedruckten Textes mit verschiedenen Schriftarten, darunter "Regular", "Bold" und "Bold Italic", und einem "beyond web"-Logo in der unteren linken Ecke.
16 Min. Lesezeit
Welche Fonts sind barrierefrei? Unser Leitfaden für dich!
Illustration zum Vergleich der WCAG 2.1 und 2.2 Richtlinien auf einer Waage, mit einer verwirrten Person und dem Beyond Web Logo in der Ecke.
3 Min. Lesezeit
Unterschied WCAG 2.1 und WCAG 2.2: Die 9 neuen Kriterien für barrierefreies Webdesign
Eine Grafik mit "WCAG 2.2" in fettgedruckter weißer Schrift in der Mitte, umgeben von Symbolen für Barrierefreiheit auf lila Hintergrund - perfekt zur Illustration einer barrierefreien Website-Checkliste.
6 Min. Lesezeit
Aktuelle barrierefreie Website Checkliste nach WCAG 2.2
Ein transparentes dreieckiges Prisma liegt auf einer spiegelnden Oberfläche, von der blaue und weiße Lichtstrahlen und digitale Linien ausgehen.
11 Min. Lesezeit
Was besagt die 80/20-Regel für SEO? Einfach erklärt
Zwei glasartige Tafeln mit den Aufschriften "AI" und "SEO" stehen sich gegenüber, getrennt durch "vs", mit digitalen Grafiken und Schlüsselwortsymbolen im Hintergrund.
14 Min. Lesezeit
Wird KI SEO ersetzen? Wir klären auf
Eine Person hält ein Tablet, auf dem ein digitales Dokument mit dicht gedrängten Textblöcken angezeigt wird. Das "beyond web"-Logo erscheint in der unteren linken Ecke des Bildes.
12 Min. Lesezeit
Wie gestalte ich barrierefreie PDF Dateien? Unser Praxisguide für dich
Nahaufnahme eines gedruckten Textes mit verschiedenen Schriftarten, darunter "Regular", "Bold" und "Bold Italic", und einem "beyond web"-Logo in der unteren linken Ecke.
16 Min. Lesezeit
Welche Fonts sind barrierefrei? Unser Leitfaden für dich!
Illustration zum Vergleich der WCAG 2.1 und 2.2 Richtlinien auf einer Waage, mit einer verwirrten Person und dem Beyond Web Logo in der Ecke.
3 Min. Lesezeit
Unterschied WCAG 2.1 und WCAG 2.2: Die 9 neuen Kriterien für barrierefreies Webdesign
Eine Grafik mit "WCAG 2.2" in fettgedruckter weißer Schrift in der Mitte, umgeben von Symbolen für Barrierefreiheit auf lila Hintergrund - perfekt zur Illustration einer barrierefreien Website-Checkliste.
6 Min. Lesezeit
Aktuelle barrierefreie Website Checkliste nach WCAG 2.2

Neue SEO-Insights - alle 2 Wochen!

Zwei Männer stehen zu beiden Seiten eines "Search Experience Journal"-Banners. Darunter wird in einem deutschen Text eine Studie über die Nutzung von künstlicher Intelligenz durch die Generation Z in der Schweiz vorgestellt.

✓ Aktuelle KI- & SEO-Trends auf den Punkt
Praxistipps, Studien & Deep Dives
100% kostenlos & jederzeit kündbar

Eine Gegenüberstellung von acht professionell gekleideten Personen, darunter Männer und Frauen, die von den Schultern aufwärts vor einem hellen Hintergrund gezeigt werden.

Schon 150+ Marketing-Verantwortliche vertrauen auf unsere Insights 🎉