Grey Hat SEO – Erklärung & Praxistipps

Was ist Grey Hat SEO?

Grey Hat SEO ist eine Mischung aus White Hat SEO und Black Hat SEO-Techniken.

‍Es handelt sich also um Strategien, die zwar nicht ausdrücklich von Suchmaschinen wie Google verboten sind, aber auch nicht vollständig den Google-Richtlinien entsprechen.

‍Sie sind also in einem Graubereich

‍Diese Methoden können kurzfristig zu besseren Rankings führen, sind jedoch riskant, da sie jederzeit von Suchmaschinen-Updates und Änderungen im Algorithmus betroffen sein können.

‍Ich habe dir im Folgenden eine aufschlussreiche Infografik erstellt, welche die drei Ansätze White Hat, Grey Hat und Black Hat SEO gegenüberstellt und anhand von Beispielen aufzeigt, welche Strategien die drei SEO-Ansätze beinhalten.

‍Ich werde im Anschluss noch stärker auf die Grey Hat Strategien eingehen.‍

Beispiele für Grey Hat SEO Techniken

Im Folgenden erkläre ich die einzelnen Strategien aus meiner Praxisperspektive.

Keyword-Dichte optimieren

Nun, es ist kein Geheimnis – Google ist eine textbasierte Suchmaschine und verwendet Algorithmen, die auf Natural Language Processing (NLP) und dem Google Knowledge Graph basieren, um Zusammenhänge zwischen Wörtern und Inhalten systematisch zu analysieren.

‍Google kann einen Text nicht so lesen und begreifen, wie wir Menschen es tun.

‍Das bedeutet, wenn man nun die richtigen Keywords in den richtigen Frequenzen innerhalb eines Textes platziert, hat das zur Auswirkung, dass Google den Text als relevanter einstuft.

‍Es gibt ein bekanntes Beispiel, dass die Effektivität der Keyword-Dichte eindrücklich beweist.

‍Der bekannte SEO-Guru Kyle Roof konnte bei einem SEO-Wettbewerb eine Website mit reinem Lorem Ipsum-Text (und ein paar optimierten Keywords dazwischen) innerhalb kürzester Zeit in die Top-Positionen bei Google bringen.

‍Aber Achtung, primitives Keyword-Stuffing ist schon lange vorbei. Google schaut heut nicht mehr isoliert auf einzelne Keywords, sondern versteht einen Text immer im Gesamtzusammenhang zu allen anderen Inhalten und Wörtern, dies in diesem Kontext als relevante einstuft.

‍Einfach ausgedrückt heisst das, du musst nicht einfach nur dein Fokus-Keyword berücksichtigen, um als relevant eingestuft zu werden, sondern auch damit verwandte Keywords.

‍Diese Art der SEO-Optimierungen nennt man auch WDF»IDF Optimierung.

Diese Form von SEO bringt enorme Vorteile und widerspricht den Google-Richtlinien nicht offiziell.

Du solltest sie also als Teil der Grey Hat SEO-Praktiken unbedingt in deine SEO-Strategie aufnehmen.‍

Trotzdem wichtig: Vergiss den Fokus auf den User nicht beim Schreiben – wenn du nur auf die Keyword-Dichte schaust, vergisst du schnell, dass es am Ende darum geht, deine Zielgruppe abzuholen. Wenn dir das nicht gelingt, bringt auch ein gutes Ranking bei Google nichts.

Linkkauf

Eine weitere Form von Grey Hat SEO ist der Linkkauf oder Linkmiete.

‍Andere würden diese Strategie womöglich auch zu den BlackHat SEO-Methoden einstufen, denn die Googles Richtlinien verbieten ganz klar den Kauf von Backlinks

‍Ich stufe sie bewusst als Grey Hat SEO ein, mit der Anmerkung, dass es auf die Art des Linkkaufs ankommt.

‍Es gibt Szenarien, wo ein Linkkauf nicht explizit gegen die Google-Richtlinien verstösst.‍

Und zwar bei folgenden 2 Szenarien:‍

Szenario #1

Du entdeckst auf einer Website, dass ein Blogartikel einen Broken Link enthält, und du hast eine passende Quelle auf deiner eigenen Website, die du als Ersatz anbieten kannst.

Du kontaktierst den Webmaster und erklärst ihm die Situation.

Der Webmaster ist bereit, deinen Link einzusetzen, verlangt jedoch eine zusätzliche Provision, die du auf Nachfrage auch bezahlst.

‍In diesem Fall hast du für den Link bezahlt – ihn also erkauft.

Der Link ist jedoch organisch in den Artikel eingebettet und bietet den Lesern einen Mehrwert (was auch aus Googles Sicht sinnvoll ist). Damit bewegen wir uns in einem Graubereich.‍

Szenario #2

Nehmen wir an, du sponserst einen lokalen Sportanlasse eines Fussballvereins.

Als Gegenleistung wirst du auf der Website als Sponsor aufgelistet und verlinkt.

‍Auch in diesem Szenario hast du für den Link de facto bezahlt, es scheint in diesem Kontext aber völlig natürlich und erscheint im Hinblick deiner Unterstützung angemessen.

Auch hier befinden wir uns also in einem Graubereich.‍

Gastblogartikel

Wie bereits erwähnt, ist es nach den Google-Richtlinien verboten, explizit für Backlinks zu bezahlen.

‍Aber wie ist die Sachlage, wenn du gegen eine Entgelt einen Blogartikel für eine andere Website verfasst, welche einen (hilfreichen) Link zu deiner Website enthält?

‍Nun, auch dieses Szenario ist nicht explizit verboten, aber wir befinden uns in einem Graubereich.

‍Gastblogartikel können ein sehr effektiver Weg sein, um von anderen und vor allem thematisch relevanten Websites Links zu erhalten.

‍Aber auch hier ist es wichtig zu bedenken, dass man sich in einem Graubereich befindet, denn für was bezahlt mich der Publisher nun wirklich? Das Schreiben des Artikels oder den Link. Das ist nicht nachweisbar.‍

Expired Domains

Auch der Trick mit Expired (deutsch: abgelaufenen) Domains ist in der SEO Community schon länger bekannt.

‍Die Idee ist simpel – statt eine neue Domain zu verwenden, kaufe ich auf einem Domain-Marktplatz wie expired-domains.net eine Domain, die bereits vorher für eine andere Website verwendet wurde.‍

‍Der Vorteil?

‍Die Domain konnte bereits Backlinks ud dadurch Domain-Autorität aufbauen – diese Domain-Autorität gibt mir dann einen Boost bei den Google-Rankings.

‍Viele kaufen auch Expired Domains und leiten diese dann via einem 301-Redirect weiter an ihre Huptdomain.

‍Dadurch wird der Linksaft der abgelaufenen Domain weitergegeben an deine Hauptdomain, was wiederum für einen Push in den Rankings sorgen kann.

‍Aber Achtung, Google hat im März 2024 ihr Handling mit Expired Domains angepasst. Wenn du nun eine abgelaufene Domain erwirbst und dann für einen völlig anderen Zweck nutzt, wird das als Spam eingestuft und kann abgestraft werden.

‍Also achte beim Kauf von abgelaufenen Domains darauf, dass das Linkprofil qualitativ hochwertig ist und vor allem auch thematisch relevant für deine Website.

Forenlinks & Portale

Ein weiterer Graubereich ist das systematische Erstellen zahlreicher Forenaccounts und Profile auf verschiedenen Portalen, um darüber gezielt Backlinks auf die eigene Website zu generieren.

‍Es können dadurch zwar relativ einfach Links generiert werden – die thematische Relevanz und Stärke der Links sind aber oftmals gering.

‍Forenlinks können in gewissen Massen dennoch helfen, Linkmasse aufzubauen.‍

Vor- und Nachteile von Grey Hat SEO

Grey Hat SEO hat sowohl Vor- als auch Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden müssen.‍

Zu den Vorteilen gehören:‍

Schnellere Verbesserung der Rankings und Sichtbarkeit einer Website

Durch den Einsatz von Grey Hat SEO-Techniken können Websites schneller in den Suchergebnissen aufsteigen.

Möglichkeit, Lücken im Google-Algorithmus zu finden und zu nutzen

‍Grey Hat SEO ermöglicht es, Schwachstellen im Algorithmus zu identifizieren und zu nutzen, um bessere Platzierungen zu erzielen.

Flexibilität bei der Anwendung von Methoden, die nicht direkt gegen die Richtlinien von Google verstossen

‍Diese Techniken bewegen sich in einer Grauzone, die nicht ausdrücklich verboten ist, was eine gewisse Flexibilität bietet.‍

Zu den Nachteilen gehören:‍

Risiko von Abstrafungen durch Google

‍Wenn Google die angewendeten Methoden als unzulässig einstuft, kann es zu erheblichen Abstrafungen kommen.‍

Unsicherheit über die langfristige Wirksamkeit von Grey Hat SEO

‍Da diese Techniken oft auf kurzfristige Erfolge abzielen, ist ihre langfristige Wirksamkeit ungewiss.

Gefahr, dass die Website-Besucher durch die Anwendung von Grey Hat SEO-Massnahmen nicht optimal bedient werden

‍Manche Grey Hat SEO-Massnahmen können die Benutzererfahrung beeinträchtigen, was langfristig negative Auswirkungen haben kann.‍

Praktische Tipps für den Einsatz von Grey Hat SEO

Wenn du dich entscheidest, Grey Hat SEO-Techniken zu nutzen, ist es wichtig, vorsichtig zu sein.

‍Es lohnt sich, die Performance der eigenen Website mit einem Monitoring-Tool von Ahrefs oder SEMrush regelmässig zu überwachen.

‍Nur so kannst du auf plötzliche Veränderungen im Ranking achten und schnell reagieren, falls eine deiner Techniken negative Auswirkungen hat.

‍Bei plötzlichen Traffic-Einbussen solltest du unbedingt in deiner Search Console checken, ob eine manuelle Google-Abstrafung aufgeführt ist.‍

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